Seit zwei Jahren, seit dem Sommer 2019 und der Verpflichtung von Christian Titz sowie der Unterstützung von Mode-Designer Sascha Peljhan (Naketano), drehen sich die Uhren bei Rot-Weiss Essen etwas anders - sowohl sportlich als auch finanziell.
Eine Entwicklung in die richtige Richtung ist an der Hafenstraße unverkennbar. Das hat aber auch Gründe - natürlich vor allem finanzieller Natur. RWE hat nicht nur Peljhan als Absicherung, aber auch Unterstützer im Hintergrund, sondern auch, vor allem dank der immensen Arbeit von Marcus Uhlig, Strukturen geschaffen, die Voraussetzung für einen Erfolg in der Regionalliga aber auch darüber hinaus sind.
Uhlig und sein Team waren es, die Rot-Weiss Essen in der zehntgrößten Stadt der Bundesrepublik wieder attraktiv gemacht haben, die viele Klinken putzen waren, bis die Türen der Sponsoren wieder geöffnet wurden. Klar: RWE betont, auch in Person des Vorstandsvorsitzenden Uhlig, dass dem Verein diese neuen finanziellen Möglichkeiten weder geschenkt noch von einem Mäzen finanziert worden sind. Dahinter stecke immer viel Arbeit, betont Uhlig gerne. Das ist richtig. Aber: Einen Sascha Peljhan im Hintergrund als Sicherheit zu haben, ist auch nicht verkehrt und in den Strukturen eines Regionalligisten nicht selbstverständlich. Doch die Krux ist auch, diese Möglichkeiten positiv anwenden zu können. Und das gelingt RWE seit zweieinhalb Jahren - auch wenn das große Ziel Aufstieg immer noch nicht realisiert werden konnte.
Der 50-jährige Uhlig ist im März 2018 als RWE-Vorstand angetreten und hat sich damit einen Kindheitstraum erfüllt. Der gebürtige Kamp-Lintforter wollte schon immer als RWE-Fan auch für seinen Verein arbeiten. Das macht er seit nun dreieinhalb Jahren mit Erfolg. Nochmal: Nur der ersehnte Aufstieg fehlt. Diesen wird er sich wohl in der Zukunft erfüllen. Denn wie RevierSport weiß, besitzt Uhlig einen unbefristeten Arbeitsvertrag an der Hafenstraße 97a. Heißt: Er kann bei RWE eigentlich bis zur Rente bleiben. Aus dem aktuellen Aufsichtsrat sind Stimmen zu hören, die sich Uhlig bis zu dessen Karriereende bei RWE sehr gut vorstellen könnten.
Dass Uhlig noch sehr lange bei Rot-Weiss Essen bleiben will, beweisen auch die jüngsten Vertragsverlängerungen. Haupt- und Trikotsponsor Harfid hat seine Unterstützung bis mindestens 30. Juni 2025 zugesichert, Abwehrchef Daniel Heber ist ebenfalls bis zum Sommer 2025 an den Verein gebunden und nun hat auch Sportchef Jörn Nowak ein Arbeitspapier bis zum 30. Juni 2025 unterschrieben.
RWE, Marcus Uhlig, der Aufsichtsrat um André Helf , der im Hintergrund ebenfalls an den neu geschaffenen Strukturen fleißig mitwirkte, haben noch einiges in den nächsten Jahren vor. Auch deshalb planen sie auch kontinuierlich die RWE-Zukunft. Der Verein ist in dieser Hinsicht absolut auf dem richtigen Weg. Die ersehnte Rückkehr in den bezahlten Fußball scheint nur eine Frage der Zeit zu sein.
Vielleicht wird Trainer Christian Neidhart diesen schon im Mai 2022 realisieren und RWE zum Aufstieg führen. Und da wären wir schon bei der nächsten Personalie. Neidhart (52), der als Trainer zu Rot-Weiss Essen wie die Faust aufs Auge passt, wird nach der Nowak-Verlängerung der Nächste sein, der intensive Gespräche über seine RWE-Zukunft führen wird. Denn das "magische, erfolgreiche Dreieck" - Uhlig, Nowak, Neidhart - kann gut miteinander und ist ein Glücksfall für den in der jüngeren sportlichen Vergangenheit so leidgeprüften Kultklub. Nicht auszuschließen, dass die Bergeborbecker in den nächsten Wochen auch beim Trainer vermelden werden, dass dieser verlängert hat - vielleicht ja auch bis zum Sommer 2025.